Klappentext:
Eigentlich wollten sie ja nur tolle Weihnachtsferien erleben,
doch dann geraten Jutta und ihre Freunde auf einem Reiterhof in ein
merkwürdiges Abenteuer, bei dem die geheimnisvolle Macht einer
alten Geschichte eine besondere Rolle zu spielen scheint.
Es wird immer klarer, dass sich auch einige der Erwachsenen
ihrem Sog nicht entziehen können, - und trotz schönster Pferdeerlebnisse,
interessantem Reitunterricht, spannender Ereignisse -
bleibt am Ende das Gefühl, selber an etwas Schlimmen mitgewirkt zu haben.
- Und es könnte noch weitergehen …
Leseproben:
Aus dem Kapitel: "Unheimliche Geschichten"
... Bald gab es für ihn nur noch die Burg, die sich jener berüchtigte Landesfürst bauen ließ
- und zwar nicht auf einem Berg. Er machte sich einen Spaß daraus, darauf hinzuweisen,
man könne ruhig versuchen, ihn und die Seinen anzugreifen, hier -
fast in der Senke, umgeben von Wald und Sumpf, sei er so sicher wie auf dem höchsten Berg!
Das wisse er für alle Ewigkeit und fügte noch derart Gotteslästerliches hinzu,
dass die 'wohlmeinenden Pfarrersleut ' regelmäßig das Weite suchten .
Martin stoppte, lauschte um sich. War da ein Geräusch?
Schien alles ruhig ... nur der aufheulende Wind von draußen ...
Die flackernde Kerze war ja schon ein wenig verräterisch .
Aber sie passte so richtig zu dieser düsteren Geschichte, in die Martin nun erneut eintauchte.
Jene 'Schwarze Runde", die der Landesfürst mit seinen Opfern da spielte, bis sie sich schließlich gegen ihn selber wandte, die Folgen ... der Preis ... das ganze Übernatürliche !
Martin lief ein Schauder den Rücken herunter, der nur zum Teil ein wohliger war .
Und jetzt würde endlich eine Lösung, eine ERlösung genannt werden !
Da hörte der Junge wieder etwas - diesmal wirklich!
Schleichende Schritte und - ganz nahe schon- gedämpfte Stimmen.
Sie schienen vor dem Aufenthaltsraum in der Luft zu stehen.
Martin, der augenblicklich die Kerze ausgedrückt hatte,
wagte einen kurzen Blick um die Ecke. ...
Aus dem Kapitel: Nachts an der Ruine
... Rolf, der ein Stück näher geritten war, meinte leicht zögernd:
" Naja, schon merkwürdig ... so eine direkt verborgene Ruine hier im Wald ...
aber eigentlich doch kein Grund, nervös zu werden oder ..."
" KEIN Grund? Du hast's ja gerade selbst gesagt - !" Martin hatte mit einem Schlag
seine Stimme wiedergefunden und holte gleich alles nach.
" Direkt verborgen - das ist es doch!
Halb zugewuchert, als wolle sie niemand mehr sehen!?
Das ist wie in der Geschichte! Wie in der 'Schwarzen Runde '- Geschichte!"
Er sprang von Joschi, der unruhig herumtänzelte.
" Wer weiß denn, ob es so eine Burg nicht tatsächlich früher mal irgendwo gegeben hat?
Die dann zerfallen ist, als der fiese Landesfürst da gestorben ist -
bis nur noch - so eine Ruine übrig blieb!?"
" Das kann doch eigentlich nicht sein ", kam es wenig überzeugend von Ellen, " das war doch
'ne Geschichte - doch nicht echt!"
" Weißt du das so genau? So eine Volksüberlieferung gibt's doch immer mal wieder, da ist auch was Wirkliches drin! Und wir kennen ja nicht mal den Titel oder den Verfasser ..."
" So mit Teufelspakt und Fluch?" fragte Rolf skeptisch.
" Kannst du - kann irgendeiner von euch das Gegenteil beweisen? Früher -
da lag sowas doch viel mehr auf der Hand als heute ... denkt mal ans Mittelalter!"
" Ich habe nur versucht, vernünftig zu überlegen ", hielt sein Freund dagegen,
dessen angespanntes Gesicht nicht recht zu seinen Worten passte.
Auch er und die Mädchen waren jetzt abgestiegen.
" Geheimnisvoll sieht sie ja schon aus - so hier auf 'ner Waldlichtung, nachts bei Schnee und Mondschein ..."
Ellen war immer noch aufgedreht, "gleichzeitig ein bisschen schaurig ...
jetzt guckt bloß mal, wie die Schatten über den Innenhof fallen ... da denkt man schon an Gruselstories,
zum Beispiel ' Dracula ' - passt doch total, oder?" Sie stupste Rolf an und kicherte nervös.
" Meine Güte", fiel da Jutta ein, "und wir wissen nicht mal, wieviel Uhr es ist -
bestimmt schon bald Mitternacht!" Sie musste hart schlucken.
Nach einer Weile kamen sie überein, den Ponys und sich eine Pause zu gönnen und die Tiere
an der rückwärtigen Seite der Ruine an ein paar niedrige Bäume zu binden -
immerhin hatten sie ja Halfter und Stricke dabei.
Sie selbst wollten die Ruine inspizieren - und sei es nur,
dass ihnen dann so schnell nicht kalt werden würde.
Mit neuem Interesse begannen sie, an der Außenmauer der Ruine entlanggehen
und sich nach möglichen Verliesen, Geheimgängen und ähnlich Reizvollem umzusehen.
Doch gerade, als Martin sich anschickte, über einen
niedrigen Mauerteil - vorsichtig! - einige der Steine wirkten nicht sehr vertrauenserweckend -
Richtung Innenhof zu klettern, geschah etwas!
" Psst!" zischte Martin.
" Was?"
" Da kommt jemand!"
Tatsächlich - zwei dunkle Personen näherten sich von der flachen Lichtungsseite her,
in ein erregtes Gespräch vertieft - zwei Personen mit zwei Pferden.